Macht
Macht: die Macht in der Hand/den Händen (haben/halten…)
Umschreibung: über die entscheidende Gewalt verfügen [GG]
Analyse der Bedeutung: Das Femininum ‚Macht‘ in der Bedeutung von ‚Vermögen, Herrschaft, Gewalt, Kraft, Stärke’ weist u.a. die Form ahd. maht auf‚ womit einerseits auf ‚Vermögen, Körperkraft, Anstrengung, Gewalt, Vollmacht, Menge, Fülle’ referiert wird und andererseits auf die ‚männlichen Genitalien’. Die weiteren Formen des germanischen Sprachraums lauten mhd. maht, asächs. maht, mnd. und mnl. macht, afries. mecht bzw. macht, aengl. miht, engl. might und got. mahts mit germ. *mahti- und anord. māttr (‚Macht, Kraft, Gesundheit’). [Vgl. WPE: Macht].
Die sprichwörtliche Macht in den Händen lässt sich hinsichtlich ihres Ursprungs mit dem gebieterischen Stab als Attribut von Moses, einer herrschenden Person wie eines Königs oder Fürsten oder eines Richters in Verbindung bringen. [Vgl. ROE: Hand].
Als Symbol höchster Gewalt [vgl. GRA I, S. 186] fungiert der Richterstab in der Hand des Richters als Bildspender für die Redensart die Macht in der Hand/den Händen (haben/halten…) bzw. ↑die Macht liegt in der Hand/den Händen von jmdm., worin ‚Macht‘ das genannte Attribut substituiert. [GG] -
Realienkundliches: In den Niederösterreichischen Weisthümern des Jahres 1886 befindet sich ein Beleg, der gegen Ende des 17. Jhs. zu datieren ist und den Richterstab als Zeichen höchster Gewalt beschreibt:
Hiermit übergibe ich eüch den scepter oder richterstäbl. habet auß abgeleßenen pannpuncten schon vernommen waß dießes bedeute, nemblichen, wann ihr solches in der hant habet oder auf den tisch leget, ain zeichen seie eüres von eüer herrschaft auß habenden gwalts; und wer eüch alßdann widerstrebet oder eüer verortnung widertreiben solte, solcher so viel gefrävelt und verwürkt hette alß were er wider eüer herrschaft aufgestanden und sich wider selbe gesetzt hette. ubergibe eüch also mit diesen scepter oder richterstäbl allen gewalt zu handlen und zu richten waß allweeg einen richter in nahmen seiner herrschaft zu handlen und zu richten zuestehet. [Winter 1886, S. 458f.]
Semantische Prozesse: sprichwörtliche Redensart - Figuriertheit: Hyperbel
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Macht: die Macht liegt in der Hand/den Händen von jmdm.
Umschreibung: jmd. verfügt über die entscheidende Gewalt [GG]
Analyse der Bedeutung: Vgl. ↑die Macht in der Hand/den Händen (haben/halten…). - Realienkundliches: Vgl. ↑die Macht in der Hand/den Händen (haben/halten…). - Semantische Prozesse: sprichwörtliche Redensart - Figuriertheit: Hyperbel
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