verurteilen
verurteilen: jmdn./etw. verurteilen
Umschreibung: jmdn., etw. sehr kritisch beurteilen, vollständig ablehnen [DUO: verurteilen]
Analyse der Bedeutung: Das Verbum ‚verurteilen‘ wird im Mhd. als verurteilen (‚richterlich entscheiden, ein Urteil verkünden) und im Mnd. in der Form von vorȫrdēlen (‚gerichtlich verurteilen, abfällig urteilen über’) wiedergegeben. [Vgl. WPE: verurteilen]. Vom Fällen eines gerichtlichen Urteils geprägt, nimmt verurteilen die übertragene Bedeutung von ‚missbilligen‘ oder ‚kritisch beurteilen‘ an. [GG] -
Realienkundliches: Ein Beleg aus dem Jahr 1464 weist ‚verurteilen‘ im rechtlichen Kontext wie folgt auf:
wann er sult recht richten und sullde wedder durch liep noch durch leit nit eyn unschuldigen mentschen verurteilen (1464 Passional(Büd.) 33) [DRW-WA: recht I]
Semantische Prozesse: pejorativ - Figuriertheit: Hyperbel - Querverweis: ↑jmdn./etw. aburteilen; (jmdn./etw.); ↑(als etw.) anprangern; ↑den Stab (über jmdn./etw.) brechen
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verurteilen: verurteilend (denken/gemeint/sein…)
Umschreibung: in ablehnender Weise, kritisch beurteilend (denken/gemeint/sein) [GG]
Analyse der Bedeutung: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Realienkundliches: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Semantische Prozesse: pejorativ - Figuriertheit: Hyperbel
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verurteilen: von jmdm./für etw. verurteilt werden
Umschreibung: von jmdm. missbilligt oder kritisch bewertet werden [GG]
Analyse der Bedeutung: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Realienkundliches: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Semantische Prozesse: pejorativ - Figuriertheit: Hyperbel - Querverweis: ↑jmdn. kreuzigen / gekreuzigt werden
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verurteilen: zu etw. verurteilt sein
Umschreibung: mit etw. bestraft sein [GG]
Analyse der Bedeutung: Neben Kritik und Missbilligung (vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen) drückt das Verbum in der passiven Form vom Rechtskontext aus übertragen im bildhaften Sinne einen aufgezwungenen Umstand/ein fixiertes Ende aus, der bzw. das für die betreffende Person äußerst unangenehm und ausweichlich ist. [GG] - Realienkundliches: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Semantische Prozesse: pejorativ - Interlingual Kompatibles: ital.: condannato (al silenzio) [PONS] - Figuriertheit: Hyperbel
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verurteilen: zum Scheitern verurteilt sein
Umschreibung: mit etw. bestraft sein; zu etw. (zum Misserfolg) verdammt sein [GG]
Analyse der Bedeutung: Vgl. ↑zu etw. verurteilt sein. - Realienkundliches: Vgl. ↑jmdn./etw. verurteilen. - Semantische Prozesse: phraseologisiert (z. B.: zum Scheitern verurteilt) - Interlingual Kompatibles: engl.: to be bound to fail [or doomed to failure] [PONS]; frz.: être voué(e) à l'échec [PONS]; ital.: condannato al fallimento [PONS]; nl.: gedoemd zijn [PONS]; poln.: skazany na porażkę [lub niepowodzenie] [PONS]; serb.: biti osuđen (na propast) [PONS]; slowen.: biti obsojen na propad [PONS]; span.: estar condenado al fracaso [PONS] - Figuriertheit: Hyperbel
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