Adam
Adam: den alten Adam ablegen/ausziehen
Umschreibung: 1. sich bessern [Gö, S. 17] 2. einen neuen Lebensstil anstreben [Gö, S. 17] 3. seine alten Gewohnheiten ablegen [Kü, S. 18] 4. ein neuer Mensch werden [Rö] 5. sich grundlegend ändern [Sch]
Historische Analyse: 1. ein neues, gottgefälligeres Leben beginnen [PCZit] 2. In seinen Briefen (Röm 6,6; Eph 4,22; Kol 3,9) spricht der Apostel Paulus von dem 'alten Menschen' als dem Urheber der Sünde und des Todes und dem 'neuen Menschen', d. h. dem in christlichem Geist Neugeborenen. [Rö] 3. Der alte Adam/Mensch ist noch nicht mit dem Heiligen Geist getauft und somit noch sündig und moralisch schlecht. [Sch] 4. Adam: der erste, von Gott erschaffene Mensch im AT [PCUn] - Entstehungszeit: etwa seit 1600 [Kü, S. 18] - Gebräuchlichkeit: 1. ugs. [Kü, S. 18] 2. scherzhaft [PCZit] - Fremdsprachen: 1. engl.: to put off the old man [Rö]; to lay aside/(to shake off) the old Adam [Rö] 2. frz.: dépouiller le vieil Adam/homme [Rö]3. ital.: spogliarsi del vecchio uomo [Wa, S. 713] 4. ndl.: de oude Adam afleggen; Adams rok uittrekken [Rö] 5. schwed.: afkläda sig den gamla menniskan. (Marin, 4.) [Wa, S. 713]
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Adam: der alte Adam
Umschreibung: 1. die alten Schwächen, Gewohnheiten eines Menschen [PCUn] 2. die alten Schwächen, Gewohnheiten eines Mannes [PCRe] 3. die menschlichen Schwächen [Vap, S. 155]
Historische Analyse: 1. Das Bild vom alten Adam fußt auf der Bibel und ihrer Vorstellung vom alten Menschen in seiner Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit, an dessen Stelle der neue Mensch treten soll. So heißt es zum Beispiel im Brief des Paulus an die Kolosser (Kol 3,9): 'Ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus.' Während die Bibel vom alten bzw. neuen Menschen spricht, geht die Fügung 'der alte Adam' auf den lateinischen Schriftsteller Sidonius Apollinaris (430-486) zurück. [PCZit] 2. eine biblische Benennung der Erbsünde, zum Andenken des durch den ersten Menschen auf das ganze Geschlecht vererbten Übels [Adel, S. 163] 3. Der alte Adam/Mensch ist noch nicht mit dem Heiligen Geist getauft und somit noch sündig und moralisch schlecht. [Sch] 4. Adam: der erste, von Gott erschaffene Mensch im AT [PCUn] - Entstehungszeit: 1. von Sidionius Apollinaris (430-486) geprägt [PCZit] 2. In der deutschen Sprache ist die Wendung erst durch Luther volkstümlich geworden. [Rö] - Gebräuchlichkeit: scherzhaft [PCZit]
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Adam: seit Adam (und Eva); seit Adams Tagen/Zeiten
Umschreibung: 1. seit jeher [PCRe] 2. solange man denken kann [PCRe] 3. seit undenklichen, ewigen Zeiten [Sch]
Historische Analyse: Da Adam und Eva nach biblischem Bericht die ersten Menschen waren, bedeutet die Wendung, dass etwas 'immer schon' auf eine bestimmte Weise geschieht. [Sch] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCUn]
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