Schutzengel
Schutzengel: einen Schutzengel (gehabt) haben
Umschreibung: 1. auf wunderbare Weise behütet, vor Schaden bewahrt werden [Rö] 2. bei einem Unfall unverletzt bleiben [Rö] 3. wider Erwarten Glück gehabt haben [Kü, S. 749] 4. einer ernsten Gefahr entronnen sein [Kü, S. 749]
Historische Analyse: 1. Man sagt dies insbesondere von einem Kind, das einer drohenden Gefahr, die es nicht erkennen konnte, entronnen ist. Die Schutzengel-Vorstellung begegnet mehrfach bereits in der Bibel: Gute Engel üben gegenüber den Menschen ein Schutzamt aus (Hebr 1,14). Ihre Aufgaben sind: Abwendung von Gefahren des Leibes und der Seele, Fernhaltung teuflischer Anfeindungen, Einflößung guter Gedanken, Darbringung der Gebete vor Gott (Tob 12,12), Fürbitte und Beistand im Tod. Theologisch gewiss ist, dass wenigstens jeder Gläubige (seit Empfang der Taufe) dauernd einen Schutzengel hat (vgl. Mt 18,10 und Apg 12,15), der ihn ein Leben lang begleitet. [Rö] 2. Eigentlich, ein Engel, welchem von Gott der besondere Schutz eines Landes, eines Ortes oder einer Person anvertrauet worden, dergleichen von einigen auch in der christlichen Religion angenommen werden. Figürlich, eine Person, welche uns einen sichern Schutz gewähret, oder uns in einer großen Gefahr beschützet, oder beschützet hat. [Adel, S. 1698] - Entstehungszeit: Schon 1548 steht bei Agricola in den 'Sprichwörtern' gleichbedeutend 'einen guten Engel gehabt haben'. [Kü, S. 749]
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