Beistrich
Beistrich: auf Punkt und Beistrich/Komma
Umschreibung: vollständig; sehr genau [WH]
Analyse der Bedeutung: Punkte und Beistriche (Kommata) gliedern geschriebene Sätze und Texte in Sinneinheiten und sind somit nicht nur Hilfe beim Lesen, sondern auch beim Verstehen des Gelesenen. Dementsprechend können Punkte und Beistriche den Sinn ganzer Sätze verändern. Wenn man etwas auf Punkt und Beistrich erfüllt, so hält man sich strikt an den vorgegebenen Sinn bzw. die vorgegebenen Auflagen, setzt diese vollständig um und ist dabei sehr genau. [WH] - Semantische Prozesse: phraseologisiert; Zwillingsformel [Hof, Nr. 865] - Figuriertheit: Alliteration (nur auf Punkt und Beistrich) - Allgemeiner Gebrauchskontext: Die Wendung wird besonders häufig in Zusammenhang mit Texten aus dem juristischen Bereich verwendet. [WH] - Interlingual Kompatibles: swe. till punkt och pricka [dict.cc] - Querverweise: bis aufs (letzte) (i-) Tüpfelchen; Buchstabenreiter; i-Tüpferl-Reiter; Paragraphenreiter
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Beistrich: ohne Punkt und Komma sprechen/reden/...
Umschreibung: pausenlos reden [DUR: Punkt]; schnell und eintönig reden [Fr: Punkt]
Analyse der Bedeutung: Die Redewendung verweist darauf, dass Punkt und Komma im geschriebenen Satz gliedernde Funktion haben und häufig auch Redepausen anzeigen. Wenn jemand ohne Punkt und Komma redet, übergeht derjenige genau diese Redepausen und die Rede wird eintönig [vgl. DUR: Punkt]. Eine weitere mögliche Herleitung ist das Stenogramm, das ebenfalls ohne Punkt und Komma und besonders schnell geschrieben wird [vgl. Kü: Punkt]. - Entstehungszeit: Küpper datiert auf 1930ff. [Kü: Punkt], allerdings sind frühere Verwendungen zu finden (siehe histor. Belege). Die Zwillingsformel scheint sich jedoch im Laufe der Zeit gedreht zu haben, so dass ältere Belege ohne Komma und Punkt haben. - Diastratik: ugs. [DUW: Punkt] - Semantische Prozesse: phraseologisiert, Zwillingsformel [Hof, Nr. 867]; pejorativ - Figuriertheit: scherzhaft - Querverweise: reden wie ein Buch
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