Kreide
Kreide: jemandem etwas ankreiden
Umschreibung: jemandem etwas nachtragen [Rö: Kreide]; jemandem etwas übel vermerken [WDG: ankreiden]
Analyse der Bedeutung: Im Gasthaus wurden Schulden früher mit Kreide auf Schiefertafeln vermerkt, sie wurden angekreidet [vgl. DUW: Kreide]. Wenn man jemandem etwas ankreidet, so ist man im übertragenen Sinn nachtragend, wie man auch bei Schulden nachtragend ist und auf deren Bezahlung drängt. [WH] Von der ursprünglich monetären Schuld zielt die übertragene Bedeutung der Redewendung zusätzlich auf eine sittliche/moralische Schuld. [Kü: ankreiden] - Entstehungszeit: 18. Jh. [Pf: ankreiden] - Diastratik: salopp [WDG: ankreiden] - Querverweise: in der Kreide stehen
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Kreide: in der Kreide stehen
Umschreibung: Schulden haben [Rö: Kreide]; bei jemandem Schulden haben [DUR: Kreide]
Analyse der Bedeutung: In Gasthäusern wurden Schulden früher mit Kreide auf einer Schiefertafel festgeschrieben, sie wurden angekreidet [vgl. DUW: Kreide]. Wenn man bei jemandem in der Kreide steht, gibt es also verzeichnete Schulden, die man noch zu begleichen hat. [WH] - Entstehungszeit: 18. Jh. [Pf: Kreide] - Diastratik: ugs. [DUW: Kreide] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: nl. bij iemand in het krijt staan [Rö: Kreide] - Querverweise: jemandem etwas ankreiden
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