Zeugnis
Zeugnis: Armutszeugnis
Umschreibung: ein Nachweis für jemandes Unfähigkeit, Unvermögen sein [DUR: Armutszeugnis]; Beweis von Unfähigkeit [WDG: Armutszeugnis]
Analyse der Bedeutung: Ein Zeugnis ist etymologisch ein Zeuge aus Material [vgl. Kl: Zeuge], im gegenwärtigen Sprachgebrauch eine 'schriftliche urkundliche Bescheinigung' [WDG: Zeugnis]. Das Armutszeugnis war ursprünglich ein Schriftstück, das dem Inhaber seine materielle Armut bestätigte. Es war Voraussetzung für die Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung [Rö: Armutszeugnis]. In der übertragenen Verwendung ist hingegen die Armut im Geiste gemeint, da das (gedachte) Armutszeugnis für fehlende intellektuelle Fähigkeiten zur Bewältigung einer bestimmten Aufgabe ausgestellt wird. Wenn eine Sache also ein Armutszeugnis für jemanden ist, so beweist sie dessen Unfähigkeit. [WH] - Entstehungszeit: Mitte 19. Jh. [Rö: Armutszeugnis] - Interlingual Kompatibles: engl. to be a sad commentary on somebody/something [dict.cc]; swe. underbetyg [dict.cc] - Querverweise: jemandem/sich/einer Sache ein Armutszeugnis ausstellen; jemandem ein schlechtes Zeugnis ausstellen; kein/ein Ruhmesblatt (sein)
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Zeugnis: jemandem/sich/einer Sache ein Armutszeugnis ausstellen
Umschreibung: jemanden/sich/etwas als unfähig in Bezug auf etwas hinstellen [DUW: Armutszeugnis]; sein geistiges Unvermögen offenbaren [Rö: Armutszeugnis]; sich eine Blöße geben [Rö: Armutszeugnis]
Analyse der Bedeutung: Das Armutszeugnis war ursprünglich ein Schriftstück, das dem Inhaber seine materielle Armut bestätigte. Es war Voraussetzung für die Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung [Rö: Armutszeugnis]. In der übertragenen Verwendung ist hingegen die Armut im Geiste gemeint, da das (gedachte) Armutszeugnis für fehlende intellektuelle Fähigkeiten zur Bewältigung einer bestimmten Aufgabe ausgestellt wird [vgl. Kü: Armutszeugnis]. - Entstehungszeit: Mitte 19. Jh. [Rö: Armutszeugnis; DUR: Armutzszeugnis] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Querverweise: Armutszeugnis; jemandem ein schlechtes Zeugnis ausstellen
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Zeugnis: jemandem ein schlechtes Zeugnis ausstellen
Umschreibung: etwas offenbart jemandes Unfähigkeit [Kü: Zeugnis]; etwas stellt jemanden in peinlicher Weise bloß [Kü: Zeugnis]
Analyse der Bedeutung: Ein Zeugnis ist eine urkundliche, schriftliche Bescheinigung, die eine Bewertung ausdrückt, beispielsweise am Ende des Schuljahres oder nach Beendigung eines Dienstverhältnisses [vgl. DUW: Zeugnis]. Wenn man jemandem im übertragenen Sinn ein schlechtes Zeugnis ausstellt, so sinkt das Ansehen dieser Person. Sie wird mit negativen Gefühlen wahrgenommen, weil sie eine bestimmte Sache getan oder unterlassen hat. [WH] - Entstehungszeit: Küpper datiert auf 1920ff. [Kü: Zeugnis], allerdings sind frühere Belege zu finden (siehe histor. Belege) - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to deliver a damning indictment of something [dict.cc] - Querverweise: Armutszeugnis; jemandem/sich/einer Sache ein Armutszeugnis ausstellen
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