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Los

LOS: das große Los

 

Umschreibung: das Beste für jemanden sein [JE]

Historische Analyse: Die Metonymie das große Los meint den Hauptgewinn bei einer Lotterie. Die metaphorische Bedeutung dieser beiden Wörter ist daher deckungsgleich: Wie das große Los bei einer Lotterie das beste ist, das man ziehen kann, da es den Hauptgewinn bringt, meint es in übertragener Bedeutung das Beste für jemanden. Motiviert wurde er durch das Moment des Besten, das jemand bekommen kann. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

* * * 

 

LOS: das große Los ziehen

 

Umschreibung: 1. eine besonders gute Entscheidung getroffen haben [DUW, 1134]; eine gute Entscheidung getroffen haben [DRW, 496]; einen guten Griff getan haben [Rö, 975] 2. mit jemandem, etwas Glück haben [DUW, 1134]; sehr viel Glück haben [DRW, 496] 3. eine glückliche Ehe eingegangen sein [Kü]

Historische Analyse: Die Herkunft des Phraseologismus liegt in den Losspielen, deren konstitutives Merkmal das Zufallsmoment ist. Ein Spieler kann das Spiel selbst nicht beeinflussen. Die einzige Handlung, die er setzen kann, ist die Auswahl des Loses. Ob dieses gewinnbringend oder eine Niete ist, entscheidet allerdings der Zufall. [JE] Die übertragene Bedeutung 1 wurde durch die Losauswahl motiviert. Zieht ein Spieler das große Los, so hat er mit dessen Auswahl eine gute Entscheidung getroffen, da dieses metonymisch für den Hauptgewinn steht, der somit ihm zukommt. Der Aspekt des Zufalls wird hier von der übertragenen Bedeutung des Phraseologismus nicht miteingeschlossen. [JE] Motivierend für die übertragene Bedeutung 2 war das Moment des für jemanden günstigen Zufalls ("Glück"), der ihm den Hauptgewinn brachte. [JE] Das Moment des Gewinns des Hauptpreises motiviert die dritte figurative Bedeutungsvariante: als solcher wird der Ehepartner, mit dem man eine glückliche Ehe eingegangen ist, gesehen. [JE] - Entstehungszeit: 1800 ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

* * * 

 

LOS: mit seinem Los zufrieden/unzufrieden sein

 

Umschreibung: mit seinen Lebensumständen etc. zufrieden sein [JE]; mit seinem Geschick hadern [Rö, 975]

Historische Analyse: „Los“ entfaltet in diesem Phraseologismus eine Doppeldeutigkeit: Einerseits bedeutet es "Lotterielos", andererseits auch "Schicksal" [vgl. DUW, 1134; DEW, 494; Rö, 975]. Damit wird hier sowohl auf das Bild des Lotteriespiels, in dem man das richtige/falsche Los gezogen und daher zufrieden/unzufrieden ist, verwiesen, als auch auf die Praxis des Losens, die im magisch-religiösen Kontext angesiedelt ist (wobei der Phraseologismus dann nur über eine konkrete Lesart verfügt). Die Doppeldeutigkeit von "Los" macht diese Wendung besonders reizvoll: Der durch die Bedeutung "Lotterielos" hergestellte Konnex zur "profanen" Lotterie vermengt sich mit der älteren, im magisch-religiösen Kontext situierten Bedeutung des Wortes, "Schicksal", welches durch das Losen greif- und sichtbar gemacht werden sollte [vgl. DEW, 494]. Die Doppeldeutigkeit von Los regte auch viele humoristische, zeichnerische Umsetzungen der Wendung an [vgl. Rö, 975]. - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen: frz.: être mécontent de son sort [Rö, 975]

 

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