Pokerface
POKERFACE: das Pokerface ablegen/verlieren
Umschreibung: Mimik, die keine Rückschlüsse über das, was wirkliche denkt oder fühlt, erlaubt, aufgeben [JE]
Historische Analyse: Zur Bedeutung von "Pokerface" siehe den Eintrag dazu. Der Verlust des Pokerfaces kann für Spieler beim Poker verhängnisvoll sein: Ohne dieses könnten die anderen aus ihrer Mimik Rückschlüsse über den Wert ihrer Karten ziehen. Da beim Poker Wetten über das beste Blatt abgeschlossen werden, benötigt man für den Gewinn einer Partie dieses nicht unbedingt, wenn man die übrigen richtig einschätzen und täuschen kann (vgl. Bamberger 1998, 75-76). Das Moment des Verlusts der Mimik, die keine Rückschlüsse über das eigene Denken und die eigene Befindlichkeit erlaubt, motivierte die übertragene Bedeutung des Phraseologismus. Dass der Gesichtsausdruck, der abgelegt wird, zum Zweck der bewussten Täuschung aufgesetzt wurde, intendiert die Semantik der Wendung zwar, ihre Realisierung ergibt sich allerdings nur aus dem Kontext. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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POKERFACE: ein Pokerface aufsetzen
Umschreibung: einen unbeweglichen Gesichtsausdruck aufsetzen, um anderen über die eigene Mimik keinen Einblick in die eigene Befindlichkeit zu geben und sie im Unklaren darüber zu lassen, was man wirklich denkt, um sie so zu täuschen [JE]
Historische Analyse: Zur Analyse der Bedeutung von "Pokerface" siehe den Eintrag dazu. Das Moment der gleichgültigen Mimik, die keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Befindlichkeit zulässt, motivierte die übertragene Bedeutung der Wendung, bei der auch die Intention, andere zu täuschen und im Unklaren zu lassen, mit, da der unbewegliche Gesichtsausdruck bewusst aufgesetzt wird, mitschwingt, während die anderen Belege ("ein Pokerface sein", "ein Pokerface haben") hinsichtlich der Absichten neutral sind (und jemand von Natur aus eine eher unbewegte Mimik hat). [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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POKERFACE: ein Pokerface haben
Umschreibung: unbewegter, gleichgültig wirkender Gesichtsausdruck [DUW, 1352], der keine Rückschlüsse auf die eigene Befindlichkeit erlaubt und andere im Unklaren darüber lässt, was man wirklich denkt [JE]
Historische Analyse: Zur Bedeutung von "Pokerface" siehe den Eintrag dazu. Der übertragene Sinn des Phraseologismus wurde durch das Moment der gleichgültigen Mimik, die keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Befindlichkeit zulässt, motiviert. Ob ein Spektrum der eigentlichen Semantik von "Pokerface", die Absicht der bewussten Täuschung, realisiert wird oder nicht, ergibt sich aus dem Kontext. Motivierend wirkte sie nicht unbedingt. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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POKERFACE: Pokerface
Umschreibung: Mensch, dessen Gesicht und Haltung keinerlei Gefühlsregung widerspiegeln [DUW, 1352]
Historische Analyse: Beim Poker schließen die Spieler Wetten darauf ab, wer das beste Blatt besitzt. Dabei ist es wichtig, die Mitspieler psychologisch richtig einschätzen zu können. Wem das gelingt, der kann auch - Mut vorausgesetzt - mit einem schlechten Blatt gewinnen (vgl. Bamberger 1998, 75-76). Um den Mitspieler durch die eigene Mimik keine Rückschlüsse auf die Werte der eigenen Karten ziehen zu lassen, ist es wichtig, einen möglichst unbeweglichen Gesichtsausdruck aufzusetzen [vgl. DUW, 1352]. Die übertragene Bedeutung wird daher durch das Moment der gleichgültigen Mimik, die keine Rückschlüsse auf die eigene Befindlichkeit erlaubt, motiviert. Ob die Absicht der bewussten Täuschung, welche die eigentliche Semantik von "Pokerface" enthält, vorliegt, ergibt sich jeweils aus dem Kontext. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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