Schwarzer Peter
SCHWARZER PETER: den Schwarzen Peter haben
Umschreibung: der Schuldige, der Letztverantwortliche sein [Rö, 1152; Kü]
Historische Analyse: Wer beim Kartenspiel "Schwarzer Peter" am Schluss des Spiels als letzte Karte, die mit dem Bild des schwarzen Peters, in der Hand hält, hat - da er sie nicht mehr weitergeben kann - verloren [vgl. Kü]. Motivierend für die übertragene Bedeutung des Phraseologismus wirkte daher das Moment des Unangenehmen, das nicht mehr abgegeben werden kann. [JE] - Entstehungszeit: 1890ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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SCHWARZER PETER: den Schwarzen Peter weiterreichen
Umschreibung: die Verantwortung einem anderen aufbürden [Kü]
Historische Analyse: Der Ursprung des Phraseologismus liegt im Kartenspiel "Schwarzer Peter": Da bei diesem derjenige verliert, der am Ende die Karte mit dem Bild des Schwarzen Peters in der Hand hält, versucht jeder Spieler, diesen möglichst schnell an die anderen weiterzugeben. Das Moment des Weiterreichens des Unangenehmen motivierte daher die übertragene Bedeutung des Phraseologismus. [JE] - Entstehungszeit: 1930ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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SCHWARZER PETER: den Schwarzen Peter zurückgeben
Umschreibung: die Verantwortung auf den eigentlich Verantwortlichen abwälzen [Rö, 1152; Kü]
Historische Analyse: Beim Kartenspiel "Schwarzer Peter" hat derjenige verloren, der am Ende die Karte mit dem Bild des schwarzen Peters in der Hand hält. Jeder Spieler versucht daher, diesen so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Zentral für dieses Spiel ist das Moment des Unangenehmen, das durch diese Karte repräsentiert wird, die niemand haben möchte. In diesem Phraseologismus könnte der übertragene Sinn des schwarzen Peters die figurative Bedeutung motiviert haben. Er könnte auch durch eine konkrete Spielsituation zurückgeführt werden: Derjenige, der anfangs den Schwarzen Peter hatte, bekommt ihn wieder. Beiden Varianten liegt das Moment der Abwälzung des Unangenehmen, das einem aufgebürdet wurde (wie die Karte einem Spieler), zugrunde. [JE] - Entstehungszeit: 1925ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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SCHWARZER PETER: jemanden den schwarzen Peter anhängen/zuschieben/zuspielen
Umschreibung: jemandem die Schuld, Verantwortung für etwas zuschieben [DUW, 1328]; etwas Unangenehmes oder die Verantwortung für etwas Unangenehmes (von sich) auf einen anderen abwälzen [DRW 693]; jemandem die Schuld, die Verantwortung aufbürden [Rö, 1152]; jemanden zu Unrecht bezichtigen [Kü] (um die Schuld von sich abzuwälzen [JE])
Historische Analyse: Der Phraseologismus bezieht sich auf das Kartenspiel "Schwarzer Peter": Verlierer ist derjenige, der am Ende die Karte mit dem Bild des schwarzen Peter hat [vgl. DRZCD]. Jeder Spieler versucht daher während des Spiels, diese an die anderen weiterzugeben, um zu gewinnen. Motivierend für die übertragene Bedeutung des Phraseologismus wirkte daher das Moment der Abwälzung von etwas Unangenehmem. [JE] - Entstehungszeit: 1920ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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SCHWARZER PETER: Schwarzer-Peter-Spiel
Umschreibung: gegenseitige Abwälzung der Verantwortung [Kü]
Historische Analyse: Beim Kartenspiel "Schwarzer Peter" hat derjenige verloren, der am Ende die Karte mit dem Schwarzen Peter in der Hand hält. Die Spieler versuchen daher, diese möglichst schnell an die anderen weiterzugeben. Dieses Moment der gegenseitigen Zuweisung des Unangenehmen motivierte daher die übertragene Bedeutung des Begriffs. [JE] - Entstehungszeit: 1920 ff. [Kü] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:
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