schwimmen
schwimmen: gegen den Strom schwimmen
Umschreibung: 1. Jemand verhält sich bewusst anders als die Masse und nimmt dafür unter Umständen auch Nachteile in Kauf. (Rö) 2. mit großer Anstrengung und wenig Erfolg der Strömung entgegenstreben 3. sich bewusst nicht von der allgemeinen Meinung leiten lassen (WuW) 4. sich anders als die anderen verhalten (WdG 5) 5. sich der herrschenden Meinung entgegenstellen (Mack) 6. sich der Meinung, den Gepflogenheiten der Mehrheit entgegenstellen (DU RW)
Historische Analyse: Schon seit der Antike wird die Anstrengung bei der sportlichen Tätigkeit, gegen den Wasserlauf zu schwimmen, beschrieben. (Bi) Im Sportschwimmen ist das 'Schwimmen gegen den Strom' eine Methode, um Stärke, Technik, Ausdauer und Koordination zu trainieren oft sogar mittels eigens eingebauten Gegenstromanlagen. (Bi) - Entstehungszeit: um 1800 - Gebräuchlichkeit: ugs. - Fremdsprachen: eng.: 'striving against the stream' frz.: 'Il ne faut pas aller contre le courant'
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schwimmen: ins Schwimmen kommen/ geraten
Umschreibung: unsicher werden (DU RW) 2. keine fundierten Kenntnisse von etwas besitzen (Rö) 3. im Text stecken bleiben (Rö) 4. sich nicht mehr auf das Thema konzentrieren (WuW) 5. seine unsicheren Kenntnisse verbergen wollen (Mack) 6. sich aus einer bedrängten Lage versuchen, herauszuwinden bzw. herauszureden (Bi)
Historische Analyse: Die Wendung beruht auf der Beobachtung, dass jemand, der nicht weiterweiß, dies durch schwimmartige Armbewegungen offenbart. Er verhält sich unwillkürlich dabei so, als habe er den festen Boden unter seinen Füßen verloren und müsse nun seine Unsicherheit durch entsprechende Schwimmbewegungen überbrücken. (Rö) Wer den Faden seiner Rede verliert oder im Text unsicher ist, hat keinen festen Boden unter sich und überbrückt die Unsicherheit durch schwimmartige Armbewegungen. (Kü) So wie der Schwimmer versucht, ‚Äösich über Wasser zu halten‚Äô, so will auch der Redner bei seiner Argumentation nicht ‚Äöuntergehen‚Äô und möchte seine Unsicherheit durch Ausreden verbergen. (Bi) - Entstehungszeit: um 1800 - Gebräuchlichkeit: ugs.
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