erschießen
erschießen: erschossen sein wie Robert Blum
Umschreibung: 1. am Ende seiner Kräfte, völlig erschöpft sein [PCRe];
Historische Analyse: 1. Dieser Vergleich geht auf die Barrikadenkämpfe in Wien im Jahre 1848 zurück, in die der Verlagsbuchhändler Robert Blum aus Leipzig geriet. Er wurde als Aufständischer erschossen. [PCRe]; - Gebräuchlichkeit: veraltet
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erschießen: erschossen sein, sich (ganz) erschossen fühlen
Umschreibung: 1. völlig außer Atem, sehr müde, schlapp sein [WFR S.368]; 2. erschöpft sein [L S.27]; 3. nicht weiterkönnen, in größter Verlegenheit sein, runiert sein [L S.27]; 4. am Ende sein [R.S.392];
Historische Analyse: 1. Der Übermüdete schleppt sich mühsam und ungelenk dahin wie einer, den die Kugel getroffen hat. [Kü]; 2. Der Politiker Robert Blum (1807-1848) beteiligte sich 1848 als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung am revolutionären Kampf der Demokraten in Wien gegen die Regierung und wurde dort am 9. 11. 1848 standrechtlich erschossen. In Deutschland herrschten Empörung und allgemeine Trauer um ihn. Ein weitverbreitetes anonymes Lied aus jener Zeit enthält die Zeilen Erschossen ist dein Robert/Dein treuer Robert Blum. Daraus entwickelte sich die umgangssprachliche Wendung erschossen sein wie Robert Blum im Sinne von 'völlig erschöpft sein, am Ende sein'. [PCRe]; - Entstehungszeit: 1. ab 1900 [Kü]; - Gebräuchlichkeit: ugs; - Fremdsprachen: 1. engl.: be completely whacked (Brit. coll.) [PCOx];
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