Klinge
Klinge: eine gute Klinge schlagen
Umschreibung: 1. gut fechten [WFR S. 373]; 2. sich mutig einsetzen für etwas[WFR S. 373]; 3. tüchtig essen [WFR S. 373]; Gebräuchlichkeit: nicht gebräuchlich
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Klinge: eine scharfe (feine) Klinge führen (schlagen)
Umschreibung: 1. in Reden und Artikeln (in Wort u. Schrift) scharf auftreten [WFR S.373] [R S.855]; 2. in einer Diskussion ein harter, schwerer Gegner sein, geschliffen argumentieren [PCRe];
Historische Analyse: 1. Eine gute Klinge führen: Gut schlagen. In der Provinz Preussen sagt man sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt eine gute Klinge. (Frischbier, 2047.) In Würzburg: A guata Klinga schlaga. (Sartorius, 169.) [W];
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Klinge: jemandem vor die Klinge kommen
Umschreibung: 1. jemandem als Feind begegnen [WFR S.373];
Historische Analyse: 1. Einen vor die Klinge kriegen: sich mit jemandem schlagen und Jemand vor die Klinge fordern: Ihn zum Zweikampf auffordern. [W]; - Gebräuchlichkeit: nicht gebräuchlich
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Klinge: jemanden über die Klinge springen lassen
Umschreibung: 1. jemanden töten [WFR S.373] [R S.855]; 2. jemanden wirtschaftlich vernichten [WFR S.373]; 3. jem. seiner Stellung entheben [Kü]; 4. unnachsichtig gg. jem. verfahren (seit 18.Jh) [Kü]; 5. einem Fußballspieler ein Bein stellen und ihn dadurch zu Fall bringen (seit 1950) [Kü];
Historische Analyse: 1. jemanden hinrichten (köpfen) [H2 S.573]; 2. 'es musste alles über die Klinge springen' - es wurde alles niedergemacht [H2 S.573]; 3. Über die Klinge springen lassen, niederhauen, im Kriege. [Adel]; 4. Einen vber die klingen springen lassen. - Fischer, Psalter, 18a: Ihn niederhauen oder verleumden. [W]; 5. Im Gegensatz zu [ähnlichen] Wendungen, die aus der Fechtersprache stammen, rührt diese Wendung von der Hinrichtung mit dem Schwert her und bezieht sich darauf, daß der Kopf des Hingerichteten nach dem Streich mit dem Schwert gewissermaßen über die Klinge springt. [PCRe]; - Entstehungszeit: 1. in Bedeutung töten seit 1500 [Kü]; - Faux Amis: hergeleitet von Hinrichtung
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