Stegreif
Stegreif: aus dem Stegreif (sprechen, vortragen, dichten usw.)
Umschreibung: 1. ohne (schriftliche) Vorbereitung (sprechen usw.) [WFR S.380]; 2. ohne schriftliche Vorlage, ohne Manuskript [L S.206]; 3. ohne jede Vorbereitung sprechen [GÖ S.175]; ohne Vorbereitung [R S.1532];
Historische Analyse: 1. geht zurück auf die ältere Benennung für den Steigbügel, ahd. 'stegareif', bed. urspr. Reif bzw. Ring zum Besteigen des Pferdes. 'Aus dem Stegreif' meint zunächst: ohne vom Pferd herabzusteigen, hier u. jetzt [H4 S.190]; 3. 'etwas aus dem Stegreif thun, machen, halten' - sogleich und ohne Vorbereitung, kurzweg [H4 S.190]; 4. Die Redensart lebt heute nahezu ausschließlich in intellektuellen Kreisen. [R]; 5. Im Hochdeutschen ist es in einigen figürlichen R.A. an bekanntesten. Etwas aus dem Stegereife thun, auf der Stelle, ohne lange Vorbereitung, ex tempore. Ehedem sagte man auch, sich von dem Stegereife nähren, von dem Straßenraube. [Adel]; - Entstehungszeit: 1. vor 17. Jh. [R]; - Fremdsprachen: 1. engl.: impromptu; he gave a short speech extempore or off the cuff; answer sth. off the top of one's head (coll.); (aus dem Stegreif spielen) improvise; ad lib [PCOx];
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Stegreif: sich vom/im Stegreif nähren
Umschreibung: 1. s, als berittener Wegelagerer als Stegreifritter v. Straßenraub u. Plünderei ernähren [R S. 1532];
Historische Analyse: 1. bes. im 14. bis 16. Jh. als Bezeichnung für den Landadel - Gebräuchlichkeit: veraltet
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