Wehr
Wehr: mit Wehr und Waffen etw. verteidigen
Umschreibung: 1. für eine Sache kämpfen, sie mit allen Kräften unter Schutz nehmen [R S. 1706];
Historische Analyse: 1. Wehr hat nichts mit Gewehr zu tun! Zu seiner Bildung: Mask. ahd 'wer', altisländisch 'verr', got 'wair': Mann verwendet worden. Im Ahd. ist 'wer' (lat. vir) nur noch einmal in dem im 8. Jh. entstandenen 'Vocabularius Sancti Galli' belegt. Lebendig ist das Wort dagegen noch im Altsächs., Altengl. u. Altisländ. - Gebräuchlichkeit: veraltet
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Wehr: Notwehr
Umschreibung: 1. Gegenwehr, deren an sich strafbare Folgen straffrei bleiben, weil jmd. durch tätliche, gefährliche Bedrohung dazu gezwungen worden ist [PCUn];
Historische Analyse: 1. siehe 'sich zur Wehr setzen'; 2. Dasjenige, womit man sich wehret, da es ehedem mit Waffe gleich bedeutend war, und alle Werkzeuge, sowohl zum Angriffe, als zur Vertheidigung, bezeichnete, z.B. Degen, Spieße, Lanzen, Dolche u.s.f. Die Wehr blößen. Jemand mit entblößter Wehr anfallen. Wehr und Waffen, allerley Gewehr. Auch in dieser Bedeutung ist es veraltet, seitdem Gewehr üblicher geworden ist, daher es nur noch zuweilen theils in dem Gerichtsstyl, theils in der dichterischen Schreibart, vorkommt. [Adel];
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Wehr: sich zur Wehr setzen
Umschreibung: 1. sich verteidigen, sich wehren [PCRe];
Historische Analyse: 1. Zu seiner Bildung: Mask. ahd 'wer', altisländisch 'verr', got 'wair': Mann verwendet worden. Im Ahd. ist 'wer' (lat. vir) nur noch einmal in dem im 8. Jh. entstandenen 'Vocabularius Sancti Galli' belegt. Lebendig ist das Wort dagegen noch im Altsächs., Altengl. u. Altisländ. [R]; 2. 'sich zur Wehr stellen oder setzen' - sich wehren [H4 S.706]; 3. st vom 12. jahrh. bis in neue mundart und schriftsprache hinein häufig und bedeutet bis auf GÖTHE stets widerstand als that. die formel geht wol aus vom festen zurechtsetzen im sattel [GR]; - Fremdsprachen: 1. engl.: make a stand (against sb./sth.); resist (sb./sth.) [PCOx];
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