einläuten
einläuten: etwas einläuten
Umschreibung: mit einer signalhaften Handlung etwas Neues (eine neue Ära) beginnen [HS]
Historische Analyse: Ursprünglich vor allem auf das Kirchenglockensignal bezogen, das den Beginn einer Messe anzeigt [vgl. Ad, S. 14029] und vielleicht in Anlehnung an den klanglich ähnlichen Ausdruck 'ein neues Kapitel/ eine neue Ära einleiten' (zu: Einleitung) erweitert zu 'etwas Neues (mit einer signalhaften Handlung) beginnen', auch wenn das Signal nicht mehr mit einer Glocke gegeben wird. Heute ungebräuchlich sind die Substantivform 'Einläutung', die Adelung [S. 14029] noch anführt und der im Grimm genannten Gegensatz 'abläuten' [Gr]. Der Ausdruck 'die nächste Runde einläuten' mit der seit den 1950er-Jahren vor allem im Zusammenhang mit Politik gebrauchten Bedeutung 'die nächste Verhandlungsphase beginnen' leitet sich nicht von den Kirchenglocken ab, sondern von den Signalglocken im Sechstagerennen oder Boxsport [vgl. Kü, S. 23158].
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