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Kuchen

Kuchen: am Kuchen mitnaschen (wollen)

 

Umschreibung: von etwas profitieren (wollen), ohne etwas dazu beigetragen zu haben [Bi]; sich vom allgemeinen Erfolg geldlich einen Vorteil sichern; bequemer Nutznießer des allgemeinen Wohlstands sein, ohne selbst dazu beigetragen zu haben. [Kü, S. 15917]

Historische Analyse: „Kuchen“ steht im Gegensatz zum unentbehrlichen Brot [vgl. Wa, S. 26435] für etwas Besonderes, da man ihn sich früher nicht jeden Tag leisten konnte. Im übertragenen Sinn bezeichnet „Kuchen“ daher auch „Wohlstand und Profit“. Kuchen als Süßspeise und Beifügung zum „Naschen“ unterstreicht außerdem den genießerischen Aspekt [Bi], bei dem es nicht um „reine Nahrungsaufnahme“ oder Essen „aus Hunger“ [Wa, S. 38124] geht. Eine weitere Bedeutung von „naschen“ ist „schmarotzen, betteln“ [Gr], wie es in dieser Redensart auch zum Ausdruck kommt. Man möchte sich an etwas bereits Bestehendem (dem Kuchen, der schon gebacken ist und zum Verzehr bereit steht) bereichern und seine eigenen Vorteile daraus ziehen [Bi]. - Entstehungszeit: seit dem späten 19. Jahrhundert [vgl. Kü, S. 15917]

 

* * * 

 

Kuchen: ein Stück/ das größte Stück vom Kuchen

 

Umschreibung: seinen Anteil, den größten Anteil, von etwas (meist Gewinnbringendem) [Bi]

Historische Analyse: „Kuchen“ steht im Gegensatz zum unentbehrlichen Brot [vgl. Wa, S. 26435] für etwas Besonderes, da man ihn sich früher nicht jeden Tag leisten konnte. Im übertragenen Sinn bezeichnet „Kuchen“ daher auch „Wohlstand und Profit“, von dem man „ein Stück“, seinen Anteil, haben möchte bzw. hat [Bi]. - Entstehungszeit: 1920 ff. [vgl. Kü, S. 15917]

 

* * * 

 

Kuchen: etwas ist ein Kuchen (von demselben Teig)

 

Umschreibung: es ist eins wie das andere; es gehört zusammen; es gibt keinen Unterschied [Rö]

 

* * * 

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