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Wurm

 

Wurm: einen Wurm (im Kopf) haben

Umschreibung der Bedeutung: eine fixe Idee, eine Marotte, töricht und unverständig handeln [ROE: Wurm]

Analyse der Bedeutung: Der Wurm im Kopf entspringt der abergläubischen Vorstellung des Wurms als parasitären, dämonenhaften Erreger physischer sowie psychischer Krankheiten (Wortgeschichte siehe den Beleg etwas wurmt jemanden). In übertragener Bedeutung ist der Wurm (im Kopf) eine unvernünftige, krankhafte Idee, deren Ausmerzen mit erheblicher Überzeugungsmühe verbunden ist. [RR] - Entstehungszeit: 1900 ff. [KUE: Wurm] - Semantische Prozesse: phraseologisiert [Wurm im Kopf] - Querverweis: etwas wurmt jemanden - Figuriertheit: Euphemismus

 

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Wurm: etwas wurmt jemanden

Umschreibung der Bedeutung: jemanden innerlich mit Groll, Kummer, Missmut erfüllen [DUW: wurmen]; ärgern [KLU: wurmen]; etw. ärgert, verdrießt jmdn. ständig [WDG: wurmen]

Analyse der Bedeutung: Was damals unter ‚Wurm‘ subsumiert wurde, erschöpft sich bei weitem nicht in der heutigen zoologischen Begriffsbestimmung, denn jedes Kriechtier, wie z. B. auch die Schlange wurde als Wurm bezeichnet. Vor allem der parasitäre Wurm wurde in der abergläubischen Vorstellung gefürchtet. Der Wurm fungiert nämlich in der magischen Auffassung als Chiffre des Krankheitserregers und Unheilbringers, dessen Präsenz Verhängnisvolles und Unheilvolles verheißt. Würmer könnten, so die Vorstellung, jedes menschliche wie tierische Organ und die menschliche Seele befallen. Diesem Gewürm böten spezielle Zauber und Heilmethoden Paroli; beispielsweise sollten sogenannte Wurmoperationen Abhilfe schaffen, wenn scheinbare Würmer (realiter Schleimhäute) aus der Nase gezogen wurden. Um das Gewürm aus den Menschen und dem Vieh zu vertreiben, wurden aber vor allem magische Beschwörungszeremonien durchgeführt. Sie sind durch die bekannten, althochdeutschen Wurmsegen bezeugt. [Vgl. HdA: Wurm; vgl. ROE: Wurm] Dieser reichen Wurm-Tradition erwächst die vorliegende Wendung es wurmt einen in der Bedeutung, dass jemanden etwas quält und Kummer, Angst, Sorge, Gewissens-bisse und Missmut verursacht. [RR] - Entstehungszeit: 18. Jh. [KLU: wurmen] -Diastratik: ugs. [DUO: wurmen] - Interlingual Kompatibles: engl. sb./sth. peefes; to bug sb. [dict.cc]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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