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Spiel

 

Das Spiel macht einen wesentlichen Teil der conditio humana aus: Friedrich Schiller sprach gar davon, dass der Mensch nur im Spiel richtig Mensch sein könne und Jan Huizinga prägte den Begriff des Homo ludens. Die 279 Belege der Sammlung „Spielerische WortSchätze“ zeigen, dass sich unsere Spielleidenschaft auch in unserer Sprache niederschlägt: Ob wir nun ein Ass aus dem Ärmel ziehen, im Büro Stille Post spielen oder manche unserer Träume wie ein Kartenhaus zusammenfallen, wir greifen bei der Verarbeitung unserer Welt gern auf Metaphern aus dem Bereich des Spiels zurück. Da wir alle – manche mehr, manche weniger – „Homines ludentes“ sind, ist es nicht verwunderlich, dass wir in hohem Ausmaß unser Denken und Handeln „spielerisch“ strukturieren.

 

Als besonders produktiv erweisen sich allgemeine Spielhandlungen (wenn wir jemanden schachmatt setzen oder einfach nur spielen wollen) und das Spiel an sich (etwa beim Dominoeffekt oder wenn die Würfel gefallen sind). Speziell ernste Situationen kontrastieren wir anscheinend gern mit der Folie „Spiel“, um sie selbst besser verarbeiten zu können (wenn wir uns zum Beispiel sagen, dass etwas Unangenehmes nur ein Spiel sei) oder weil wir eigene Verfehlungen mit der Leichtigkeit und Harmlosigkeit des Spiels verhüllen möchten (wenn wir uns etwa eine Kasinomentalität bescheinigen oder womöglich mit dem Leben anderer spielen). Eine große Anzahl an Belegen stammt aus dem Karten- sowie dem Glücksspiel: Kartenspiele sind seit jeher beliebt und was läge daher näher, als ihr „Vokabular“ zu nutzen, um uns auszudrücken und verständlich zu machen (wenn wir etwa mit offenen Karten spielen, die Karten neu mischen oder uns etwas ausschnapsen)? Das Glücksspiel mit seinem Funktionsprinzip „Zufall“ dient uns wiederum zur Darstellung scheinbar oder tatsächlich wie zufällig und willkürlich ablaufender Vorgänge (wenn uns etwas wie eine Lotterie zu sein scheint oder wir eine Niete gezogen haben) oder zur Beschreibung persönlicher Risikobereitschaft, die jemand an den Tag legt, der mit allem und jedem Hasard spielt.

Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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