Schrift
Ob man die Angst vor dem leeren Blatt überwindet und mit spitzer Feder über etwas Bände schreibt, im Blätterwald ein X für ein U vorgemacht bekommt, weil wie gedruckt gelogen wird, oder in jemandem wie in einem offenen Buch lesen kann - die Schrift ist integraler Bestandteil unserer Alltagssprache.
In seiner Diplomarbeit hat Wolfgang Holanik rund 200 Belege für metaphorische Sprachverwendung aus dem Schriftbereich gesammelt und analysiert. Diese Belege wurden in sieben Sachgruppen angeordnet: Schriftelement (Buchstaben und Satzzeichen), Schriftmedien, Schreibgeräte, Schriftproduktion, Schriftprodukte (ideell und materiell) und Lesen. Insgesamt zeigt sich, dass die Schrift häufig zur Bezeichnung von Genauigkeit (bis auf den letzten Buchstaben, auf Punkt und Beistrich), Vollständigkeit (von A bis Z), Gliederung und Planung von Redebeiträgen (etwas Punkt für Punkt besprechen), des Lebens (ein dunkles Kapitel in jemandes Vergangenheit) oder gar der Menschheitsgeschichte (Buch der Geschichte) herangezogen wird. Darüber hinaus dient die Schrift auch der Kritik an pedantischen Menschen (i-Tüpferl-Reiter) oder starr agierenden Behörden (Papierkrieg, Schreibtischtäter).