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Glocken

Glocken: die Glocken läuten hören, (aber nicht wissen, wo sie hängen)

 

Umschreibung: über etwas nicht genau Bescheid wissen (und dennoch darüber reden) [DUW]; jemand weiss etwas, aber nicht genau, nicht den Grund der Sache [Wa, S. 27575]

Historische Analyse: Diese ursprünglich immer zweigliedrige, ab dem 19. Jahrhundert zuweilen nur mehr eingliedrige [vgl. Gr] Redensart beruht auf der Erfahrung, daß die Richtung, aus der fernes Glockengeläut kommt, oft falsch beurteilt wird [Rö], denn der Wind verweht den Schall, so daß der Standort der Glocken schwer auszumachen ist [Kü, S. 16620]. Während jemand, der weiß, 'was die Glocken geschlagen haben' (vgl. dazu den Beleg 'wissen, was die Glocke geschlagen hat') genau über die Bedeutung des Glockensignals unterrichtet ist, hat jemand, der die Glocken nur läuten hört, vielleicht nur eine vage Ahnung, woher das Geläut kommt und was es bedeutet. Eine seit dem 17. Jahrhundert [vgl. Kü, S. 16620] gebräuchliche Kurzform dieser Redensart lautet 'von etwas läuten hören' (siehe dort), mit der gleichfalls eine vage Ahnung über etwas Zukünftiges aufgrund einer Andeutung bezeichnet wird [HS]. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW] - Fremdsprachen: niederländisch 'van klok noch klepel weten', überhaupt nichts wissen [Rö]; schwedisch 'Han haar fulle hördt klockan, men weet icke hwar hon hänger.' [Wa, S. 27575]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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