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läuten

läuten: (von) etwas läuten hören/ gehört haben

 

Umschreibung: etwas Gerüchten entnehmen, nichts Genaues über eine Sache erfahren [DUW]; etwas in Andeutungen erfahren [DURW]; das Gehörte nicht ganz erfassen, etwas nur oberflächlich wissen [vgl. Rö und Gr]

Historische Analyse: Die heutige Form dieser Wendung ist eine Verkürzung älterer Redensarten wie 'er hat etwas läuten hören, weiß aber nicht, wo die Glocken hängen' oder 'er hat läuten hören, aber nicht zusammen schlagen'. Die zweite der genannten Redensarten bezieht sich auf den alten kirchlichen Brauch, zum Gottesdienst zuerst zweimal mit einer einzelnen Glocke zu läuten und erst beim dritten Läuten alle Glocken zusammen in Schwingung zu versetzen [DURW]. Die sprichwörtliche Redensart wird ausschließlich in den Vergangenheitsformen '(von) etwas läuten hören/ gehört haben' verwendet [vgl. DUW] und bezieht sich auf den Umstand, dass der Wind den Schall der Glocken verweht, so dass deren Standort schwer auszumachen ist [vgl. Kü, S. 16620] und daher nur ungefähr, oberflächlich erahnt werden kann. Ein Gerücht oder allgemeiner etwas Gesagtes wird hier mit dem Glockengeläut gleichgesetzt, welches nicht genau lokalisierbar und deshalb auch nicht ganz verständlich ist. Die ursprünglich stets zweigliedrige redensart wird im 19. jahrh. zuweilen eingliedrig [Gr]. Andere, erweiterte Varianten dieser sprichwörtlichen Redensart sind: »Er hat läuten hören, weiß aber nicht wo«, ostpreußisch »Hei heft wat lüdde gehört, wêt aber nich ön welk Kärch (ön welken Derp)« [Rö], "Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören." [Wa, S. 24726], er hatte hören leuten, aber nicht deuten [Gr]. - Entstehungszeit: seit dem 17. Jahrhundert [Kü, S. 16620]; in der verkürzten, eingliedrigen Form seit dem 19. Jahrhundert [vgl. Gr]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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