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Hängen und Würgen

Hängen und Würgen: (mit) Hängen und Würgen

Umschreibung: mit großer Mühe [LDR: Hängen]; mit größter Mühe, gerade noch [DUR: hängen]; angestrengtes, sich quälend lange hinziehendes Bemühen, Ringen, Kämpfen [ZDL: Hängen und Würgen]; mit knapper Not [ROE: Hangen, Hängen]; Eine Sache erlangen, etwas durchsetzen, zum Ziel kommen, einen Zweck erreichen; aber unter gro[ß]en Schwierigkeiten [DSL: Hängen]

Analyse der Bedeutung: Zur Etymologie von ‚hängen‘ siehe ↑jmdn. hängen sehen wollen.
Die Verbalform ‚würgen‘ im Sinne von ‚jmdm. die Kehle zudrücken, den Atem nehmen, erdrosseln, mühsam schlucken, Brechreiz haben oder erzeugen‘ geht auf die ie. Wurzel *u̯erg̑h- (‚drehen, einengen, würgen, pressen’) zurück. Historisch existiert neben dem jan-Verb (mit den Formen ahd. wurgen ‚ersticken machen, erdrosseln‘ im 8. Jh., mhd. würgen ‚an der Kehle zusammenpressen, erdrosseln, mühevoll aussprechen‘ bzw. ‚sich abquälen‘, asächs. *wurgian, mnd. wörgen, aengl. wyrgan, engl. worry ‚quälen, ärgern’) auch ein ēn-Verb (mhd. md. wurgen, worgen ‚Atemnot haben, ersticken‘, mnd. worgen ‚ersticken, mühevoll schlucken‘, mnl. worghen, wurghen ‚ersticken machen, nach Atem ringen‘, nl. worgen, wurgen). Die Form worgen wird im Frühnhd. sukzessive verdrängt. [Vgl. WPE: würgen].
Die Wendung bzw. Paarformel (mit) Hängen und Würgen lässt sich dem ursprünglichen Bild der am Galgen hängenden Person zuordnen, die sich mitten im Erstickungsprozess befindet, wobei dieses Ringen über die ältere Form des Phraseologismus zwischen Hängen und Würgen noch stärker zum Ausdruck kam. [Vgl. ROE: Hangen, Hängen; vgl. LDR: Hängen]. Zur historischen Entwicklung des Galgens sowie der damit verbundenen Todesstrafe durch Erhängen siehe die Wendung ↑ein Galgen für jmdn./etw..
Gelingt einem etwas mit Hängen und Würgen oder stellt ein Umstand ein Hängen und Würgen dar, so wird damit im metaphorischen Sinne einerseits die Knappheit sowie andererseits eine Mühsal oder eine echte Quälerei bezeichnet. Als Bildspender fungiert dabei die gehenkte Person, die am Galgen baumelnd noch um den letzten Atemzug kämpft. [GG] - Entstehungszeit: 19. Jh. [DUR: hängen; KUE I: hangen] - Diastratik: umgangssprachlich [DUR: hängen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert; Zwillingsformel - Allgemeiner Gebrauchskontext: auffallend gehäuft beim Sport bzw. Fußball - Interlingual Kompatibles: engl.: by the skin of one's teeth [PONS] - Figuriertheit: Drastik; Hyperbel

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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