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Zaun

Zaun: etw./einen Streit vom Zaun brechen

Umschreibung: absichtlich und mutwillig einen Streit beginnen [LDR: Zaun]; etw. (eine Auseinandersetzung, einen Streit o. Ä.) beginnen, provozieren [DUR: Zaun]

Analyse der Bedeutung: Das maskuline Substantiv ‚Zaun‘ (‚Abgrenzung, Einfriedung‘) weist die Formen ahd. und mhd. zūn (‚Umzäunung, Hecke, Gehege’), asächs. sowie mnd. tūn (‚Flechtzaun, Gehege, Garten’), mnl. tuun (‚Flechtzaun, umzäunter Hof’), nl. tuin (‚Garten’), aengl. tūn (‚Zaun, Garten, Feld, Hof, Landhaus, Wohnung, Dorf, Stadt’), engl. town (‚Stadt’), anord. tūn (‚eingehegter Grasplatz vor dem Hause, Hofplatz, Stadt’), schwed. tun (‚Zaun’) mit germ. *tūna- auf. [Vgl. WPE: Zaun].
Die sprichwörtliche Redensart etw. vom Zaun brechen wird einerseits mit der Zaunlatte in Verbindung gebracht, die bei Auseinandersetzungen rasch zur Hilfe genommen werden kann, um den Streitgegner/die Streitgegnerin physisch zu attackieren oder sich zu verteidigen. [Vgl. Dudenredaktion 2018, S. 263]. Andererseits fungiert der Zaun im rechtlichen Kontext als Symbol von Herrschaftsrechten, dessen Beschädigung einen Disput mit dem Grundeigentümer/der Grundeigentümerin nach sich zieht. [Vgl. LDR: Zaun].
Von der Verletzung der Herrschaftsrechte durch die Demolierung des Zaunes motiviert, impliziert die Redensart etw. vom Zaun brechen das Lostreten von etwas Negativem, meist einem Streit. [GG] - Entstehungszeit: 15. Jh. [WPE: Zaun]; 1500 [LDR: Zaun] - Diastratik: umgangssprachlich [LDR: Zaun] - Semantische Prozesse: sprichwörtliche Redensart - Interlingual Kompatibles: span.: meter caña [PONS] - Figuriertheit: Drastik

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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