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Hölle

Hölle: -hölle

 

Umschreibung: 1. Ort, Zustand des Leidens [Sch] 2. etwas Schreckliches [Sch]

Historische Analyse: Hölle: nach christlicher Auffassung 'Stätte der Verdammnis, Ort für die nach dem Tod verdammten Seelen' [Ety, S. 552]

 

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Hölle: die Hölle ist los

 

Umschreibung: 1. es geht drunter und drüber [Rö] 2. es herrscht Aufregung [ReIn] 3. es geht sehr turbulent zu [ReIn] 4. es ist viel los [ReIn]

Historische Analyse: 1. 'Hölle' steht hier verhüllend für 'Teufel'. [Sch] 2. beruht auf der alten Vorstellung, dass der Teufel gebunden in der Hölle liege [Rö] 2. Die Vorstellung beruht auf der biblisch-apokalyptischen Aussage: 'Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis' (Offb 20,2f. und 20,7). [Rö] - Gebräuchlichkeit: ugs. [ReIn]

 

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Hölle: durch die Hölle gehen

 

Umschreibung: 1. unsäglich große Hürden überwinden [ReIn] 2. Qualvolles, Schlimmes erleiden [Sch]

Historische Analyse: 1. Wer im bildlichen Sinn durch die Hölle geht, sieht/erlebt qualvolles Leiden. [Sch] 2. Hölle: nach christlicher Auffassung 'Stätte der Verdammnis, Ort für die nach dem Tod verdammten Seelen' [Ety, S. 552]

 

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Hölle: etwas ist die Hölle auf Erden

 

Umschreibung: 1. etwas ist unerträglich, grauenvoll [PCRe] 2. in Verhältnissen leben, die einem das Leben unerträglich erscheinen lassen [PCUn] 3. sich in einer unerträglichen Situation befinden [ReIn] 4. etwas Schlimmes erleben [ReIn]

Historische Analyse: 1. Dieser Ausdruck geht wohl letztlich auf die zu den Apokryphen zählende Weisheit Salomos im Alten Testament zurück. Dort heißt es: '... und was in der Welt geschaffen wird, das ist gut und ist nichts Schädliches darin. Dazu ist der Hölle Reich nicht auf Erden' (Weish 1,14). [PCZit] 2. Hölle ist die Bezeichnung für die in vielen Religionen, Kulten und Sekten herrschende Vorstellung von der jenseitigen Unterwelt als Ort oder Zustand der Qual und Aufenthaltsort der Dämonen/des Teufels, an den zur jeweiligen Religion Unbekehrte oder Übeltäter nach ihrem Tode gelangen. [netlex] - Gebräuchlichkeit: ugs. [ReIn] - Fremdsprachen: engl.: suffer hell on earth [PCOx D-E]

 

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Hölle: Fahr(t) zur Hölle!; Zur Hölle mit jemandem/etwas!

 

Umschreibung: 1. heftige Verwünschung in Bezug auf jemanden/etwas (Negatives), von dem man wünscht, dass er/es nicht (mehr) da wäre [PCUn] 2. Verwünschungsformel [PCRe] 3. Verschwinde! [Sch]

Historische Analyse: Hölle: nach christlicher Auffassung 'Stätte der Verdammnis, Ort für die nach dem Tod verdammten Seelen' [Ety, S. 552] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe] - Fremdsprachen: engl.: to hell with somebody/something (coll.) [PCOx D-E]

 

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Hölle: jemandem das Leben zur Hölle machen

 

Umschreibung: 1. jemandem durch Schikanen das Leben unerträglich machen [PCUn] 2. jemandem arg zusetzen, schlecht mit ihm umgehen [Rö]

Historische Analyse: jemandem das Leben so schwer machen, dass es den Qualen der Hölle entspricht [Sch] - Fremdsprachen: engl.: make somebody's life hell (coll.) [PCOx D-E]

 

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Hölle: jemandem die Hölle heiß machen

 

Umschreibung: 1. jemandem stark zusetzen [Gö, S.89] 2. jemanden durch Drohungen in Angst versetzen [Rö ] 3. jemandem Angst und Schrecken einjagen [Kü, S. 356] 4. bei jemandem Furcht und Besorgnis erregen, ihn mit Vorstellungen, Ermahnungen usw.. zusetzen, ihn dadurch mürb und reuig zu machen suchen [Wa, S. 746]

Historische Analyse: 1. Die Wendung meint eigentlich 'jemandem die Hölle mit ihren Qualen lebhaft schildern und ihn dadurch in Angst versetzen'. [PCRe] 2. Die Redensart geht auf die grellen Schilderungen der höllischen Folterqualen zurück, durch die früher die Geistlichkeit auf ihre Zuhörer, namentlich auf solche, die dem Tode nahe waren, einzuwirken suchte. [Rö] 3. fußt auf mhd. 'helleheiz = höllenheiß, höllisch heiß, sehr heiß'; hieraus im 16. Jahrhundert umgedeutscht unter dem Einfluss geistlicher Höllenschilderungen [Kü, S. 356] 4. Man hat zur Erklärung der Redensart auch auf den Namen 'Hölle' für den Winkel zwischen Ofen und Wand im alten deutschen Bauernhaus hingewiesen, wo die 'Hellbank, Höllbank' stand. Wurde nun kräftig eingeheizt, so wurde dem dort Ruhenden die Hölle zu heiß. R. Neubauer hält diese Deutung für wahrscheinlich, zumal es in der älteren Literatur einen Beleg gibt, der auf einen solchen Zusammenhang schließen lässt: 'Der ander lag noch hinder dem Ofen in der Hell und mocht vor Faulheit nit aufstohn' (G. Wickram, Rollwagenbüchlein,1555, Nr. 22). Auch die Tatsache, dass in den Hüttenwerken der dem Gebläse gegenüberliegende Raum, in dem sich beim Einheizen die größte Hitze entfaltet, Hölle genannt wird, scheint diese Annahme zu bestätigen. [Rö] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe] - Fremdsprachen: engl.: give somebody hell (coll.) [PCOx D-E]

 

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Hölle: jemanden zur Hölle/zum Teufel wünschen

 

Umschreibung: 1. jemanden ganz und gar nicht leiden können und ihn weit fort wünschen [PCRe] 2. jemanden weit weg wünschen [Rö] 3. jemanden schlecht machen [Sch]

Historische Analyse: 1. Das Zum-Teufel-Wünschen geschieht meist in Form einer imperativischen Fluchformel. [Rö] 2. Hölle: nach christlicher Auffassung 'Stätte der Verdammnis, Ort für die nach dem Tod verdammten Seelen' [Ety, S. 552] 3. Hölle: Reich des Teufels [Sch] - Entstehungszeit: seit dem 19. Jahrhundert [Kü, S. 831] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe] - Fremdsprachen: engl.: wish somebody to hell [PCOx D-E]1. engl.: wish somebody in hell [PCOx D-E]; wish someone to the devil [Kü, S. 831] 2. frz.: donner quelqu'un au diable (Kritzinger, 233b.) [Wa, S. 1119]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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