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Versenkung

Versenkung: aus der Versenkung auftauchen

 

Umschreibung: selbst wieder in Erscheinung treten, nachdem man nicht mehr präsent gewesen war [JR]

Historische Analyse: Taucht jemand aus der Versenkung auf, wird dabei auf den Bühnenapparat im Theater Bezug genommen, der den Darsteller von der Unterbühne auf die Bühne transportiert [vgl. ROR: 6800]. Dadurch gerät er ins Sichtfeld des Publikums. Während im Theater Figuren aus der Versenkung auch erstmalig auf die Bühne gelangen können, meint die übertragene Bedeutung dieses Phraseologismus, dass jmd., der aus der Versenkung auftaucht, zuvor schon Teil des Geschehens auf der Welt-Bühne war. Seine Rückkehr ist nicht immer erwünscht. Dies hängt damit zusammen, dass am Theater das Versenktwerden meist auch einen Niedergang darstellt. Im Elisabethanischen Theater wird der Raum unter der Bühne als Hölle bezeichnet [vgl. Simhandl 2007, 77] – vgl. auch Don Giovannis Verschlungenwerden von der brennenden Erde (siehe Realienkundliches) oder die Bühnenanweisung am Beginn der Catharina von Georgien, in welcher sich unter der Bühne die Hölle befindet (vgl. Kap. 1. / Einleitung). Im Konzept des Theatrum Mundi, das die ganze Welt als Schauspiel auffasst, repräsentiert die Bühne die ganze Welt, weshalb über ihr der Himmel, und unter ihr die Hölle ist. [JR]. - Entstehungszeit: spätes 19. Jh. [DUG: 30084] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Versenkung: aus der Versenkung holen

 

Umschreibung: jmd. oder etw. wieder zum Vorschein oder in Gebrauch bringen [JR]

Historische Analyse: Wird jemand aus der Versenkung geholt, wird damit impliziert, dass der- oder diejenige zuvor bereits auf der Bühne (des Lebens) war und von jemandem erneut in ein Geschehen eingebracht wird. Sein vorheriges Verschwinden ist meist negativ konnotiert, vgl. den Eintrag zu aus der Versenkung auftauchen [JR]. - Entstehungszeit: 1930 ff. [DUG: 30084] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Versenkung: in der Versenkung verschwinden

 

Umschreibung: plötzlich und spurlos verschwinden, sich entfernen [ROR: 6800]; sich entfernen; spurlos verschwinden [DUG: 30084]; »plötzlich nicht mehr in Erscheinung treten« [DUH: in der Versenkung verschwinden]

Historische Analyse: Zur Versenkung im Theater siehe aus der Versenkung auftauchen. In der übertragenen Bedeutung dieses Phraseologismus wird darauf referiert, dass sich jemand aus dem Fokus der Aufmerksamkeit hinaus bewegt. Dies geschieht in Analogie zum in der Versenkung verschwindenden Darsteller, der für das Publikum nicht mehr sichtbar ist. Dieses Verschwinden ist in der Regel nicht positiv konnotiert, da das Verschwinden nach unten auch einen Niedergang (in die Hölle) symbolisiert (vgl. den Eintrag zu aus der Versenkung auftauchen). Basis dieser bildhaften Übertragung ist auch hier die Vorstellung der Bühne als Welt [JR]. - Entstehungszeit: 1870 [DUG: 30084] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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