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vernudeln

vernudeln: etwas vernudeln

 

Umschreibung: 1) etwas zerknittern [DUÖ]; etwas durcheinander bringen [Bi] 2) etwas unsachgemäß angehen [DUÖ]; etwas verderben [DUÖ] 3) etwas verlieren [Kü, S. 29918]

Historische Analyse: Die Herkunft dieses Ausdrucks ist nicht ganz sicher geklärt. Zur Bedeutung 1): „Nudeln“ bezeichnet im übertragenen Sinn „drehen, leiern“ und wurde vom Hin- und Herbewegen des Nudelholzes bei der Zubereitung von Nudelteig hergenommen [vgl. Kü, S. 19475], aus dem dann die Nudeln gemacht werden. Daraus könnten sich die weitere Bedeutungen „verdreht“ und daher auch „zerknittert“ ableiten lassen. Möglicherweise ist aber auch an den „Nudelsalat“ zu denken, bei dem viele verschiedene Zutaten durcheinander gemischt werden [Bi]. Zu den Bedeutungen 2) und 3): Die Bedeutung von „verderben, verlieren“ bezieht sich auf die vokalgekürzte Form „nuddeln“, was soviel heißt wie „schlecht, nachlässig, ohne Ernst arbeiten; langsam tätig sein; zögern; nicht vom Fleck kommen“ [Kü, S. 19468] und vermutlich in Zusammenhang mit „nudeln“ steht. Es wäre auch denkbar, dass sich der Ursprung des „langsam Tätigseins“ hier im Nudelteig verbirgt, der lange und breit ausgewalkt (ausgerollt) werden muss, bevor er zu Nudeln weiterverarbeitet werden kann [Bi]. Anderen Deutungen zufolge wurde „nuddeln“ von „knuddeln“ (drücken) beeinflusst, das zu „Knödel“ im Sinne von „rundlich Geknetetem“ gehört [Kü, S. 15094] und durch den Wegfall des anlautenden Konsonanten zu „nuddeln“ wurde. Möglich ist auch eine Einwirkung von „nuckeln“ (saugen), sinnbildlich übernommen von der Langsamkeit, mit der der Säugling trinkt [Kü, S. 19464]. - Entstehungszeit: seit dem 19. Jahrhundert [Kü, S. 29918]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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